Die Wärmewende ist eines der zentralen Themenfelder einer zukünftig klimaneutralen Energieerzeugung und -versorgung in Deutschland. Während erneuerbarer Strom mit rund 40 Prozent den bereits größten Anteil an der deutschen Stromerzeugung stellt, stagnieren die erneuerbaren Anteile in der Wärmeversorgung seit 2010 mit 13 Prozent auf einem konstant niedrigen Niveau. Mit einer flächendeckenden Implementierung von innovativen, nachhaltigen, kommunalen Wärmeversorgungslösungen und den damit verbundenen Investitionen in die notwendigen Wärmeerzeugungs- und Wärmeinfrastrukturen können bedeutende, bisher nicht umgesetzte CO2- Reduzierungspotenziale sowie für die Sektorenkopplung notwendige Flexibilisierungskapazitäten erschlossen werden.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das Forschungsprojekt KoWa – Wärmewende in der kommunalen Energieversorgung das Ziel, kommunale Versorgungsunternehmen bei der Entwicklung von nachhaltigen, auf Defossilisierung und Steigerung der Energieeffizienz ausgerichteten Wärmeversorgungssystemen und -kooperationen wissenschaftlich zu begleiten und mit Fachexpertise zu unterstützen. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich dabei auf vier bundesweit verteilte Versorgungsgebiete, die im Projekt als regionale Cluster bezeichnet werden.
Konkret haben wir uns im Forschungskonsortium zum Ziel gesetzt, Zugangshürden und Hemmnisse bei der Implementierung oder der Erweiterung kommunaler Wärmenetze am Beispiel der untersuchten Cluster zu identifizieren. Darauf aufbauend entwickeln wir sowohl technisch wie ökonomisch-juristisch abgestimmte Konzepte für eine nachhaltige, defossilisierte Wärmeversorgung für und mit den jeweiligen Akteuren vor Ort.
Der kommunikativen Interaktion zwischen den Akteuren an den jeweiligen Standorten wird dabei ein besonderes Augenmerk geschenkt. Hierbei wird v.a. das Ziel verfolgt, bisher inaktive Akteure durch wirksame Kommunikationsformate zu erreichen, zu mobilisieren und im Idealfall in die Konzeptentwicklung aktiv mit einzubeziehen.
KoWa wird durch Mittel des Bundeswirtschaftsministeriums als Teil des Forschungsnetzwerkes Energiewendebauen finanziert. Das Projekt wurde im Januar 2020 gestartet. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. Das Projekt wurde im Industirecluster bis 31.12.2023 verlängert.